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»Ohne Trost« – Bedingungen politischer Bildung nach Auschwitz
27. November 2023 | 19:00 – 22:00
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung RLP
Theodor W. Adornos kategorischer Imperativ, »dass Auschwitz nicht noch einmal sei«, beschreibt die partikulare Gewalt als universalisierte Gegenaufklärung: »ein Zivilisationsbruch, verübt an den Juden« (Diner). Dabei trifft der Zivilisationsbruch unmittelbar auch alle Pädagogik: Ohne eine Reflexion auf die Vernichtung, um der Vernichtung willen – was in Auschwitz präzedenzlos geltend gemacht wurde –, ist Bildung nicht länger zu haben. Nach Auschwitz steht grundsätzlich in Frage wie Bildungsprozesse gestaltet werden können, wo doch die Bildsamkeit des Subjekts durch den Zivilisationsbruch bedingten Erfahrungsverlust zweifelhaft wurde
Henning Gutfleisch, M.A., ist freiberuflicher politischer Bildner für das Jüdische Museum Frankfurt. Als Lehrbeauftragter und Promovend an der JGU Mainz schreibt er derzeit seine Doktorarbeit über die Bedingungen antisemitismuskritischer Bildung mittels Benjamins und Adornos Bildungstheorie.