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Berthold Seliger: Vom Imperiengeschäft
24. Januar 2020 | 19:00 – 21:00
Präsentiert von der Rosa Luxemburg Stiftung Hessen: Der Publizist und Tourneeveranstalter BERTHOLD SELIGER zeigt in seinem neuesten Buch „Vom Imperiengeschäft“, wie Großkonzerne Fans und Musiker ausbeuten – und was wir dagegen tun können.
Wenn der Laden, die Halle, vielleicht sogar das Stadion ausverkauft ist, sollten sich Konzertveranstalter und Promoter freuen. Glaubt man Berthold Seliger, gilt das aber nur noch für Kulturschaffende der alten Schule. Die Vertreter der heute den Markt dominierenden internationalen Großkonzerne zögen aus einer ausverkauften Location einen ganz anderen Schluss: Die Tickets waren zu billig.
Die Lektüre des Buches macht nicht nur schlauer, sondern auch sauer. Doch weil Seliger auf die Erinnerung an die in der Musikbranche mitunter tatsächlich guten alten Zeiten zurückgreifen kann und seine Analyse mit Adorno und Marx im Gepäck in den größeren, neoliberalen gesellschaftlichen Zusammenhang stellt, lässt er den Leser mit seiner Wut auf das Konzert der Großkonzerne nicht allein und liefert konstruktive, konkrete Vorschläge, um die gefährliche Macht von Firmen wie Live Nation oder CTS Eventim zu brechen, die nur an Superstars, nicht aber an kultureller Vielfalt interessiert sind.
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BERTHOLD SELIGER (* 1960) gründete in Fulda 1988 seine Konzertagentur, die seit 2014 als Büro für Musik, Texte & Strategien firmiert. Er organisierte oder organisiert deutschland- und europaweit Tourneen für Musiker und Bands wie The Walkabouts, Tortoise, Calexico, Lambchop, Lou Reed oder Patti Smith. Nach Das Geschäft mit der Musik, I Have A Stream und Klassikkampf ist Vom Imperiengeschäft sein viertes Sachbuch.